Bei der Atlastherapie handelt es sich um ein spezielles manualtherapeutisches Verfahren zur Behandlung z.B. von Tonusasymmetrien bei Säuglingen, sensomotorischen Störungen bei Kindern, Muskelbalancestörungen, akuten oder chronischen Schmerzen am Bewegungssystem, bestimmten Gleichgewichtsstörungen, Schwindelgefühlen, Fehlsteuerungen der Kiefergelenke.
Der Atlas selbst ist als erster Halswirbel gelenkig mit der Schädelbasis verbunden; das umliegende Gewebe sowie die Muskeln sind stark mit Nerven durchsetzt. Mithilfe dieser Nerven wird nicht nur die Anspannung der Muskeln selbst kontrolliert, sondern sie beeinflussen auch die Schmerzverarbeitung, die Fein- und Grobmotorik sowie das Gleichgewicht. Blockierungen und Verspannungen führen dazu, dass diese Nerven unter Umständen Fehlinformationen weitergeben, die dann beim Patienten zu den störenden Symptomen, z.B. zu Schmerzen führen.
Im Rahmen der Atlastherapie wird in aller Regel zunächst ein Röntgenbild vom Atlas angefertigt. Mit Hilfe dieser Aufnahme kann der Arzt dann die Impulsrichtung bestimmen. Da kein Patient dem anderen gleicht, müssen auch für jeden die Impulsrichtung, -häufigkeit und –stärke personenbezogen ermittelt werden. Anschließend wird mit geringem und genau geplantem Kraftaufwand ein sehr kurzer, schneller Impuls über den Seitenfortsatz des Atlas ausgeübt und auf diese Weise ein Reiz auf die beschriebenen Nerven erzeugt. Durch diesen Reiz kommt es zu einer anderen Informationsverarbeitung über die Nerven.